1614 von Sulejman Bargjini gegründet, wurde Tirana erst 1920 Hauptstadt von Albanien. Moschee, Hamam und Backstube bildeten die Keimzelle der alten Stadt. Die geschichtsträchtigen heutigen Wahrzeichen, die Ethem-Bey-Moschee und der 35m hohe Uhrturm, entstanden erst 200 Jahre später im frühen 19. Jahrhundert. Die Anlage des Stadtzentrums stammt aus italienischer Zeit, wie auch die Regierungsgebäude am Skanderbeg-Platz. Heute ist Tirana nicht nur bevölkerungsreichste Stadt, sondern politisches, wirtschaftliches, kulturelles und geistiges Zentrum sowie Standort der bedeutendsten nationalen Museen für Archäologie, Geschichte und Bildende Künste. Von Tirana können wir Ausflüge zum Berg Dajti oder die Burg Petrela unternehmen.
Durres ist die zweitgrößte Stadt Albaniens, ein bedeutendes Industriezentrum und der Haupthafen an der Küste Albaniens. Die alten Griechen nannten ihn Epidamnos (627 v. Chr.), im Römischen Reich hieß er Dyrrachium. Vom Venezianischen Turm am Hafen führt die mittelalterliche Stadtmauer zum Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. In diesem Theater befindet sich eine frühchristliche Grabkapelle mit einem seltenen Wandmosaik. Zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert war Durrs ein bedeutender Hafen und Handelsplatz an der berühmten Heer- und späteren Handelsstraße Via Egnatia zwischen Rom und Byzanz. Eine weitere wichtige Hafenstadt war schon in der Antike Vlora mit bedeutender Bitumen- und Salzgewinnung. Heute ist Vlora zweitwichtigste Hafenstadt des Landes. Der Ausflugsort Kusbaba bietet die beste Aussicht auf die Stadt. Die Spuren der römischen und griechischen Besiedlung finden wir auch in Apollonia, das von den alten Griechen gegründet und nach dem Gott Apollo benannt wurde. Apollonia hat einen Handelshafen an der Mündung der Vjosa. Die Römer benutzten die Stadt als Ausgangspunkt der Via Egnatia.
Der früher ruhige Erholungsort Saranda am Ionischen Meer ist heute Anlaufstelle für Tagestouristen vom gegenüber liegenden Korfu. Von Saranda aus erreicht man die alte Stadt Butrint, Siedlungsort seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. Zu den weiträumigen Ausgrabungen aus der Antike gehören Theater, Dionysos-Altar, Asklepius-Tempel, Nymphäum, römische Häuser und Badeanlagen, frühchristliche Basiliken und ein frühchristliches Baptisterium mit einem der schönsten je freigelegten Mosaike. In Butrint finden sich Stadtmauern aus allen Epochen, besonders beeindruckend ist das Löwentor und die Venezianische Festung auf der ehemaligen Akropolis mit schönem Ausblick auf den Vivar-Kanal, der den Butrint-See mit dem Ionischen Meer verbindet.
Berat im Landesinneren trägt den Beinamen „Stadt der tausend Fenster“. Die malerische Altstadt türkischen Ursprungs erstreckt sich an den Gebirgshängen entlang des Flusses Osum und ist durch eine siebenbögige Brücke mit Teilen der Stadt verbunden. Die Burg ist ein eigenes, sehenswertes Stadtviertel mit vielen Sakralbauten. Das Onufri-Museum bewahrt in einer orthodoxen Kirche gut restaurierte Ikonen auf.
Ganz im Süden liegt Girokastra. Die historische Altstadt byzantinischen Ursprungs (um 1200) steht unter Denkmalschutz, mit stilgerecht restaurierten engen Gassen. Die mächtige Festung aus dem 13. Jahrhundert, die 1811 von Ali Pascha Tepelena erweitert wurde, bietet eine schöne Aussicht. Die Gegend um Gjirokastra ist bekannt für ihre zahlreichen Mineralquellen, darunter Uj i Ftoht (kaltes Wasser) bei Tepelena am Fluss Drino und Gryka e Klcyrs an der Vjosa. Die faszinierende Natur erleben wir auch am tiefen und deshalb kühlen Ohridsee mit seinen reichen Fischgründen.
Kruja, der Balkon der Adria (600 m ü. d. M.), thront hoch auf einem Bergmassiv nördlich von Tirana. Die traumhafte mittelalterliche Stadt war einst der Stammsitz des Nationalhelden Skanderbeg, der sie erfolgreich gegen die eindringenden osmanischen Heere bis zu seinem Tod verteidigte. Der Aufstieg zur restaurierten Burg, in der heute das Skanderbeg Museum untergebracht ist, erfolgt durch die Basarstraße. Shkodra, eine der ältesten Städte des Landes, wenn nicht Europas, liegt am Scutari-See, der Albanien von Montenegro trennt. Überragt wird die Stadt von der Burg Rozafa. Ihre Gründungslegende, aber auch die steinernen Zeugen und Dokumente aus illyrischer Zeit mit ihren Königen und späteren Feudalgeschlechtern, den Besatzungen und Freiheitsbewegungen, bieten albanische Geschichte zuhauf. Hier lohnt das großartige Panorama mit Ausblick auf den See und die Bleimoschee.